Einführung eines verbundübergreifenden Tickets
Verkehrspolitik sollte den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver machen, damit die Menschen für bessere Mobilität und Nachhaltigkeit echte Alternativen zum motorisierten Individualverkehr erhalten. Statt ideologischer Verbotspolitik eröffnet das liberale Politikangebot den Bürgerinnen und Bürgern die freie Entscheidung für einen leistungsfähigen und attraktiven ÖPNV.
Eine höhere Attraktivität des ÖPNV für Nutzerinnen und Nutzer kann unter anderem durch die Vereinfachung von Tarifen erreicht werden, wie das zeitlich befristete bundesweite „9-Euro-Ticket“ gezeigt hat. Neben einem stark vergünstigten Preis wurden insbesondere die Vorzüge eines einheitlichen, Verkehrsverbund-übergreifenden Tarifes deutlich.
Die FDP Berlin setzt sich dafür ein, dass ein deutschlandweites verbundübergreifendes Ticket geschaffen wird. Der Impuls des 9-Euro-Tickets zur Vereinfachung des ÖPNV soll dadurch weitergetragen und dauerhaft verankert werden.
Es soll gemeinsam mit den Ländern eine bundesweite Lösung für ein einheitliches Ticket des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs angestrebt werden. Die Finanzierung soll möglichst gem. §5 RegG (Regionalisierungsgesetz) erfolgen und eine verfrühte, plakative Festlegung auf einen bestimmten Preis soll nicht erfolgen. Die von der Bundesregierung geplante Bereitstellung von Mitteln in Höhe von bis zu 1,5 Mrd. Euro im Rahmen des 3. Entlastungspakets ist begrüßenswert. Der Senat wird aufgefordert, sich an der Finanzierung eines Nachfolgetickets angemessen zu beteiligen und dafür bei den anderen Bundesländern zu werben. Das Nachfolgeticket darf nicht an den Bundesländern scheitern.
Das Nachfolgeticket darf die Haushalte der Länder und des Bundes nicht überlasten und muss dauerhaft finanzierbar sein. Eine Ausweitung des Streckennetzes sowie der Qualität in Form von Sicherheit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit in Stationen und Fahrzeugen sowie Barrierefreiheit gehen vor Preissenkungen im ÖPNV. Der Senat wird aufgefordert, sich bei der Nachfolgelösung mit dem Land Brandenburg und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) abzustimmen, sodass trotz steigender Energiekosten für ein gutes Angebot in ganz Berlin, der Metropolregion und Brandenburg gesorgt werden kann.