Gedenken digitalisieren

Die meisten Gedenktafeln und Denkmäler in Berlin richten sich an ein deutschsprachiges Publikum und sind deshalb nur in deutscher Sprache gehalten. Das ist auch grundsätzlich sinnvoll, da es sich um eine dezidiert deutsche Erinnerungskultur handelt. Dennoch interessieren sich auch immer mehr fremdsprachige Touristen in Berlin für diese Denkmäler. Wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist, steht somit vor einer großen Hürde.

Deshalb fordert der LFA Kultur:

  • Denkmäler und Gedenktafeln, welche lediglich in deutscher Sprache gehalten sind, sowie Straßennamen sollen durch kleine Tafeln mit QR-Codes ergänzt werden.
  • Über diese QR-Codes soll jeder Interessent mit Hilfe eines Smartphones auf eine Website geleitet werden, die Übersetzungen der jeweiligen Texte ins Englische und in leichte Sprache enthalten.
  • Für Menschen mit Sehbehinderungen sollen diese Texte außerdem im Audioformat vorhanden sein.
  • Nach und nach können über die Website außerdem weitergehende Informationen zum Denkmal zur Verfügung gestellt werden, z.B. Bebilderte Biographien, Interpretationen von Kunst und Architektur oder auch kritische Einordnungen in einen erinnerungspolitischen Kontext.
  • Neben professionellen Übersetzern, (Kunst-)Historikern und Pädagogen sollen auch Universitäten, Schulen, Museen, Geschichtswerkstätten sowie interessierte Laien an der Erstellung des digitalen Angebotes beteiligt sein.
  • Zusätzlich sollen dafür geeignete Denkmäler mit WLAN-Hotspots ausgestattet werden.
  • Diese Informationen könnten in eine App integriert werden, die alle Denkmäler und Tafeln auf einer Karte listet. Hierbei könnten auch neue Formen der Augmented Reality und Gamification das Interesse für die Stadtgeschichte wecken. Die App sollte auch offline nutzbar sein.

Mit einem solchen Angebot würden auf kostengünstige Weise die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt, um interessierten Bürgern und Touristen die Geschichte der Stadt näher zu bringen. Die Beteiligung von Studenten, Schülern, lokalen Initiativen und interessierten Laien würde außerdem eine stärkere Identifizierung mit der Geschichte von Bezirk und Stadt ermöglichen.