Schiene und Öffentlicher Nahverkehr

Die Straßenbahn ist ein wichtiger Bestandteil des ÖPNV in Berlin. Bei einem Ausbau der Straßenbahn ist für uns vor allem wichtig, den knappen öffentlichen Raum bestmöglich für alle Bürger und Verkehrsteilnehmer zu nutzen, ohne dass sie sich gegenseitig zu sehr beeinträchtigen oder gar gefährden.

Wir wollen daher den Ausbau der Straßenbahn ausschließlich auf Strecken konzentrieren, auf denen die Straßenbahn weitgehend auf eigenen Trassen, wie z.B. Mittelstreifen aber auch aufgeständert geführt werden kann, um die Kreuzungspunkte mit anderen Verkehrsarten sowie die Behinderung durch diese zu minimieren. Dies dient auch dazu, die Gefahren die durch Straßenbahnen insbesondere für Fußgänger und Radfahrer ausgehen, zu reduzieren. An bestimmten kritischen Abschnitten sollte auch eine abschnittsweise unterirdische Trassenführung durchgeführt werden, nach dem Vorbild von Städten wie z. B. Frankfurt, Stuttgart oder Brüssel. Ziel dieser Art der Trassenführung soll es sein, auf diesen Strecken eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit zu erreichen, die mit 22 bis 25 km/h zwischen der des Busses und der U-Bahn liegt.

Neue Straßenbahnstrecken durch enge und verwinkelte Innenstadtstraßen halten wir für wenig sinnvoll, weil sie auch zu einer Belastung für die direkten Anwohner führt und anderseits zu unattraktiven Reisegeschwindigkeiten. Der stadtweite Transport muss weiterhin durch U- und S-Bahn stattfinden als leistungsfähigste und schnellste SPNV Systeme.

Den Ausbau der Straßenbahn in engen Innenstadtbereichen lehnen wir daher zu Gunsten anderer Ausbauprojekte ab.

Wir wollen, dass bei der Planung und dem Bau größerer Wohnsiedlungen der SPNV fester Bestandteil der Projekte ist, sodass die Bahnen bereits mit dem Einzug der ersten Bewohner betriebsbereit sind. Hier betrachten wir in vielen Fällen die Straßenbahn als das geeignete Verkehrsmittel.

Wir sehen die Straßenbahn auch als eine sinnvolle Möglichkeit für Tangentialverbindungen mittlerer Kapazität zwischen den Randbezirken von Berlin, auch über die Stadtgrenze hinaus. Mit solchen neuen Verbindungen können für die Fahrgäste schnelle und direkte Verbindungen zwischen den Randbezirken hergestellt werden und dabei den Innenstadtbereich entlasten. Wir wollen dazu auch z.B. stillgelegte Eisenbahntrassen, wie z.B. auch von Industrie- oder Privatbahnen nutzen und daher diese für eine mögliche zukünftige Nutzung sichern. Beispiel dafür ist die Trasse der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn in Neukölln.

Wir wollen prüfen lassen, ob das Konzept der Überlandstraßenbahn als eine attraktive und nachhaltige Möglichkeit für schnelle ÖPNV-Verbindungen in das Berliner Umland ist, als Ergänzung zu S-Bahnen und Regionalbahnen. Beispiele für diese Konzepte sind u.a. die Wiener Lokalbahnen oder der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV).

Wir wollen darüber hinaus prüfen lassen, ob an einigen Stellen Streckenführungen nach dem „Karlsruher-Modell“ eine sinnvolle und wirtschaftliche Ergänzung des ÖPNV Netzes mit dem Umland darstellen, die insbesondere für die Pendlerverkehre eine interessante Netzergänzungen darstellen.

Diese Ideen für neue nachhaltige Verkehrskonzepte erfordern eine intensive Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg und den umliegenden Gemeinden, die wir fördern wollen.